Europäische Suchmaschine Unbubble startet Testbetrieb ihrer neuen Version

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Unbubble Logo (Grafik: Unbubble)

Die deutschen Entwickler der Suchmaschine Unbubble haben den Testbetrieb für ein größeres Update gestartet. Es steht Nutzern unter https://beta.unbubble.eu zur Verfügung und soll die bisherige Version in den nächsten Wochen ersetzen. Auffälligste Änderung im Vergleich zur derzeit ebenfalls noch verfügbaren “klassischen” Version unter Unbubble.eu die neu gestaltete Benutzeroberfläche. Sie führt nun als Reiter über dem Eingabefeld für die Suche eine separate Shopping-Suche sowie eine spezielle Nachrichten-Suche auf.

Unbubble Homepage Beta (Screenshot: ITespresso.de)

“Unsere neue Code-Basis stellt sicher, dass wir auch in Zukunft schneller und besser auf Anforderungen des Marktes und unserer User reagieren können”, erläutert Projektleiter Tobias Sasse in einer Pressmitteilung. Er koordiniert ein Team von Suchmaschinen-Enthusiasten aus Norddeutschland. Ihr erklärtes Ziel ist es “neutrale Informationen für Nutzer zu liefern, die Diensten aus den USA nicht blind vertrauen möchten.”

Die neu gestaltete Website passt sich nun unterschiedlichen Bildschirmgrößen von Smartphones, Tablets und Desktop-Computern fließend an. Vom Wettbewerb abheben will sich Unbubble bei der News- und Produktsuche durch die Sortierung der Treffer: Ergebnisse sind nicht nach Preis oder Datum, sondern nach Neutralität der Quelle angeordnet. So sollen oben immer die umfassendsten Informationsquellen stehen. Einseitige Darstellungen werden den Betreibern zufolge nach hinten verschoben.

Der überarbeitete Popularitäts-Algorithmus soll zudem dafür sorgen, dass besonders populäre Suchtreffer ganz oben mit Vorschaubild angezeigt werden. Gleichzeitig wurden rechts oben neben der Ergebnisliste angezeigten die Vorschläge zur Verfeinerung der Suche verbessert.

Unbubble auf demm Smartphone (Bild: Unbubble)

Dem Ziel, möglichst neutrale Informationen zu liefern, dient ein weiterer, extra dafür entwickelter Algorithmus. Er soll das Themenumfeld einer Suchanfrage erfassen, einseitige Quellen – die laut Unbubble meist aus technischen Gründen und nicht zwangsläufig aus Zensur oder Manipulation entstehen – erkennen und dafür sorgen, dass sie nach hinten verschoben werden.

In Bezug auf den Datenschutz hat Unbubble ebenfalls nachgebessert. Geloggt werden ausschließlich technische Daten, das Nutzerverhalten wird nicht ausgewertet. Schließlich haben die Betreiber, die selbst keine Daten vorhalten, sondern auf Datenbanken Dritter zurückgreifen, zusätzliche Quellen integriert. Neu sind das Social News Portal Reddit.com, Freebase sowie Archive.org, ein Projekt, das die Archivierung des Internet zum Ziel hat und viele Online-Archive einbindet.

Wer von der Suchmaschine begeistert ist, kann sie auch als Standardsuche in seinem Browser verankern. Bei Firefox, Chrome und Internet Explorer geht das relativ einfach, eine Anleitung dafür und eine Erklärung der erforderlichen Schritte bei anderen Browsern findet sich auf der Website.

Die bisher prominent angebotene Möglichkeit, die Sprache umzustellen, etwas nun etwas versteckter. Mit einem Klick lässt sich nun nur noch zwischen Deutsch und Englisch wechseln. Bisher wurde das auch für Französisch, Italienisch, Niederländisch, Polnisch und Türkisch angeboten. Nun soll die Sprache bei der Suche automatisch erkannt und die Suchergebnisse dafür gefiltert werden. Bei einem ersten Versuch von ITespresso wurden bei der Suche nach dem französischen Begriff “Quiche lorraine” dennoch prominent deutschsprachige Rezepte angezeigt. Auch bei der etwas exotischeren Suche nach “département charente” tauchten nur deutschsprachige Ergebnisse auf.

Das ändert sich allerdings nach einem Klick mit der linken Maustatse auf “de” rechts von der Eingabezeile und der Auswahl von “Französisch” im aufgeklappten Klappmenü. Für andere Suchen praktisch ist auch, dass sich dort die Suche mit dem Schwerpunkt auf Österreich oder der Schweiz einstellen lässt. Die dann angezeigten Ergebnisse bedürfen aber noch der Verbesserung. Beim Versuch mit der Suche nach “Rechtsberatung Autounfall” tauchten in allen drei Fällen Sites mit der Endung .de auf der erste Seite der Suchtreffer auf – wobei es da ja sinnvoll wäre, landesspezifische Informationen zu bekommen.

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